Zum hundertsten Todestag von Claude Debussy präsentiert das Trio Maare ein Konzertprogramm rund um das Klaviertrio G-Dur des französischen Komponisten. Der 18-jährige Debussy schrieb dieses eingängige Werk während der Sommermonate, die er als Klavierbegleiter bei Nadeschda von Meck, der Gönnerin Tschaikowskys verbrachte. In diesem Trio verbinden sich auf glückliche Weise Einflüsse von Debussys Vorbildern mit dem Erwachen seines persönlichen, zukunftsweisenden Stils.

Für den häuslichen Gebrauch komponierte Robert Schumann seine “Bilder aus Osten” für Klavier vierhändig. Im 19. Jahrhundert gehörten diese Charakterstücke zu den meistgespielten Werken Schumanns, heute sind sie kaum noch bekannt. Der Organist Rudolph Palme (1834-1909) richtete die sechs Sätze für Klaviertrio ein. In dieser Fassung  kommt der melodische und harmonische Reichtum der von fernöstlichen Erzählungen inspirierten Bilder besonders gut zur Geltung.

Der luxemburgische Komponist und Cellist Jean Halsdorf (*1969) schrieb sein Trio “Reflejo(s)” auf Anregung von Markus Brönnimann. Im ersten, statischen Teil des Werks kommt die Altflöte zum Einsatz, deren etwas umschatteter Klang sehr gut zu den Flageolettönen des Cellos passt. In der Folge finden die drei Spieler zu einem bewegten Dialog von Aktion und Reaktion, der sich zu einem unaufhaltsamen Sog steigert und schliesslich in einem dramatischen Höhepunkt gipfelt. Halsdorfs Musiksprache zeichnet sich durch formale Klarheit und harmonische Raffinesse aus. Sein Trio erweitert die Literatur für diese Besetzung um ein gewichtiges und sowohl für Zuhörer als auch Spieler dankbares Werk.

Zu den Meisterwerken der Wiener Klassik für Flöte gehören sicher die drei Klaviertrios, die Joseph Haydn 1790 für einen Londoner Verleger komponierte. Haydn als unübertroffener Komponist von Klaviersonaten versuchte, „begleitete Klaviersonaten“ zu schreiben. Indem er Flöte und Cello hinzufügte, gelang es ihm, die Farbigkeit des Klaviersatzes zu steigern. Trotz der Führungsrolle des Klaviers ergeben sich immer wieder beredte Dialoge und überraschende Klangmischungen zwischen den drei so unterschiedlichen Instrumenten. Wer Haydns Musik mit ihrer eingängigen Melodik, ihrer ausdrucksvollen Harmonik und ihrem spitzbübischen Humor mag, wird in diesem Trio in jedem Takt auf seine Kosten kommen.